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Die Kraft der Unterscheidungen


Foto Mulyardi


In unserer heutigen Welt ist es von entscheidender Bedeutung, klare Unterscheidungen zu treffen, um effektiv zu kommunizieren und Entscheidungen zu treffen. Die Fähigkeit, Unterscheidungen zu machen, erfordert eine sorgfältige und bewusste Aufmerksamkeit für Details. Es geht darum, Nuancen zu erkennen und feine Unterschiede in Sprache, Verhalten und Meinungen zu bemerken. Diese Unterscheidungen können entscheidend sein, um Missverständnisse zu vermeiden und klare Entscheidungen zu treffen.

Ein Zitat von Gregory Bateson, einem bekannten Anthropologen und Sozialwissenschaftler, unterstreicht die Bedeutung von Unterscheidungen: "Der Unterschied, der einen Unterschied macht, ist der Unterschied, der einen Unterschied macht." Dieser Satz betont, dass es oft die scheinbar kleinen Unterschiede sind, die den größten Einfluss auf unsere Entscheidungen und unser Verständnis haben.

Die Fähigkeit, sorgfältige Unterscheidungen zu treffen, kann auch helfen, in schwierigen Situationen klarer zu denken. Wenn wir uns bewusst sind, dass es oft subtile Unterschiede gibt, die den Unterschied ausmachen, können wir unsere Gedanken und Entscheidungen sorgfältiger abwägen und besser verstehen, wie verschiedene Faktoren zusammenwirken.

In der Kommunikation ist die Kraft der Unterscheidungen von entscheidender Bedeutung, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn wir unsere Worte und Handlungen bewusster wählen und uns der subtilen Unterschiede in der Sprache und im Verhalten bewusst sind, können wir klarer kommunizieren und besser verstanden werden.

Insgesamt ist die Kraft der Unterscheidungen ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Denken und Handeln. Indem wir uns bewusst sind, wie subtile Unterschiede den Unterschied ausmachen können, können wir klügere Entscheidungen treffen und effektiver kommunizieren. Es lohnt sich also, Zeit und Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, Unterscheidungen zu machen und unsere Fähigkeit zu verbessern, die Welt um uns herum genauer wahrzunehmen.

„Bewerten“
heißt, den Wert von etwas feststellen. Dazu bedarf es meist intensiven Nachdenkens, Lernens oder Forschens. Ein Herzchirurg hat durch Gelerntes und Erfahrung hoffentlich eine hohe Unterscheidungskompetenz in seinem Fachbereich. Deswegen kann er das Gesundheitslevel eines Herzens kompetent und differenziert bewerten. Wer also den tatsächlichen Wert von etwas erfassen will, braucht die dafür notwendige Kompetenz.
„Beurteilen“
heißt, ein Urteil fällen mit zwei Unterscheidungen: schwarz oder weiß, gut oder böse, „kenne ich“ oder „kenne ich nicht“, „mag ich“ oder „mag ich nicht“. Wie das funktioniert, erleben wir jeden Tag am „Daumen hoch“ und „Daumen runter“ in den sozialen Netzwerken. Dass es hier eher um Befindlichkeiten geht, als um den Wunsch, den Wert von etwas festzustellen, dürfte klar sein. Nachdenken ist eben anstrengend. Und schnelles Beurteilen schafft sofort Ruhe im Gehirn.
„Verurteilen“
ist leider eine Untugend, die mit Abstand am meisten verbreitet ist. Sie sucht nach Vorwurfsgründen gegen andere. Warum? Um sich durch Vorurteile (im Vorfeld Verurteilte) über andere zu erheben. Ob am Stammtisch Politiker und Wohlhabende runtergezogen werden. Ob die Chefrunde Mitarbeiter pauschal als unfähig abstempelt oder ob die Masse über Flüchtlinge herzieht: Das Muster ist immer das Gleiche. Durch die Abwertung anderer wird Selbstaufwertung erhofft. Doch die Wirkung ist kürzer als bei einem Rausch, und die Droge muss in regelmäßigen Zyklen nachgeliefert werden. Was wir davon haben? Auf der einen Seite wieder den Vorteil schneller Ruhe im Gehirn, auf der anderen aber schwache Orientierung, die uns manipulierbar macht.

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