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"Die Macht der inneren Worte: Wie unser Selbstgespräch unsere Wirkung beeinflusst"


Foto Katrina Wright

Vielleicht kennen Sie diese oder ähnliche Gedanken, die uns täglich begleiten: „Ich bin kein guter Redner“, „Ich kann meine Wochen nicht gut planen“ oder „Ich finde in Konflikten nie die richtigen Worte“. Oft sprechen wir dabei in absoluten Aussagen wie „immer“, „nie“, „so bin ich“ oder „so bin ich nicht“. Diese Art von Selbstgesprächen kann uns in unserer Wirkung als Führungskraft und als Mensch stark einschränken.


Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass diese Aussagen nicht immer der Realität entsprechen. Vielleicht haben Sie Schwierigkeiten bei Präsentationen, aber können Ihre Meinung gegenüber Ihrer Partnerin mit Leichtigkeit vertreten. Oder Sie haben Schwierigkeiten bei der Planung Ihrer Wochen, aber diese Schwierigkeiten traten erst auf, seitdem Sie den langzeiterkrankten Kollegen vertreten müssen und die Zahl Ihrer Meetings exorbitant angestiegen ist.


Es ist auch möglich, dass Sie in Konfliktsituationen im Job leicht aus dem Konzept gebracht werden, aber im Freundeskreis keinerlei Probleme damit haben, die richtigen Worte zu finden. Statt sich selbst als „immer“ oder „nie“ abzustempeln, sollten wir uns bewusst machen, dass unsere Fähigkeiten und Stärken situativ bedingt sind. Nur weil wir in einer bestimmten Situation Schwierigkeiten haben, bedeutet das nicht, dass wir generell nicht fähig sind, diese Herausforderungen zu meistern.


Indem wir unsere Selbstgespräche achtsamer gestalten und unsere Fähigkeiten nicht in absoluten Aussagen definieren, können wir uns als Führungskraft und als Mensch weiterentwickeln und unsere Wirkung auf andere verbessern

Unsere Gedanken . . .


. . . und Worte haben eine enorme Auswirkung auf unser Handeln und unsere Wirkung auf andere. Doch oft machen wir uns gar nicht bewusst, welche inneren Monologe wir führen und wie diese uns beeinflussen. Durch unsere Selbstgespräche legen wir unbewusst unsere Grenzen fest und schränken uns ein, ohne es zu merken.


Eine positive innere Einstellung und ein konstruktiver Selbstdialog können jedoch zu mehr Selbstvertrauen und Erfolg führen. Dazu gehört auch, unsere Aussagen nicht absolut zu formulieren und uns nicht auf unsere Schwächen zu fixieren. Denn nur weil wir in einem Bereich weniger geübt oder erfolgreich sind, heißt das nicht, dass wir es nicht verbessern oder in anderen Bereichen glänzen können.

Es lohnt sich daher, sich bewusst mit dem eigenen inneren Monolog auseinanderzusetzen und ihn bei Bedarf zu hinterfragen. Hierbei kann auch ein Coach oder Therapeut unterstützen. Durch eine gezielte Selbstreflexion können wir negative Gedankenmuster erkennen und durch positive ersetzen.


Eine Studie der University of Illinois zeigt, dass die Art und Weise, wie wir über uns selbst sprechen, unsere Denkweise beeinflusst und somit auch unsere Fähigkeit, Ziele zu erreichen (Quelle: Oettingen, G., & Mayer, D. (2002). The motivating function of thinking about the future: Expectations versus fantasies. Journal of personality and social psychology, 83(5), 1198–1212.). Eine andere Studie der Universität Hildesheim legt nahe, dass positive Selbstgespräche zu einem höheren Selbstvertrauen führen und somit zu einer besseren Leistung beitragen können (Quelle: Ehrlenspiel, F., Richter, N. F., & Schwabe, L. (2016). Positive self-talk enhances cognitive control in young adults. Frontiers in psychology, 7, 1316.).


Als Coach . . .


. . . sehe ich oft, wie sehr diese absoluten Aussagen unseren Alltag beeinflussen können. Unsere innere Haltung prägt unser Handeln und unser Handeln wiederum unsere Ergebnisse. Wenn wir uns selbst von vornherein limitieren und sagen, dass wir etwas nicht können, wird es uns viel schwerer fallen, unsere Fähigkeiten zu verbessern und neue Dinge zu lernen.


Deshalb ist es wichtig, unsere inneren Monologe zu hinterfragen und uns bewusst zu machen, dass wir nicht absolut sind. Wir sind in der Lage, uns zu entwickeln und unsere Fähigkeiten zu verbessern, wenn wir uns darauf einlassen. Dabei kann es hilfreich sein, uns selbst kleine Schritte zuzutrauen und uns nicht zu sehr unter Druck zu setzen.


Ein positiver Ausblick besteht darin, dass wir uns selbst immer wieder die Chance geben können, uns zu verändern und zu wachsen. Indem wir unsere Gedanken und Worte bewusster wählen, können wir unser Selbstbild stärken und unser Potenzial entfalten.

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